Aus dem bewegten Tagebuch eines Fachinformatik-Azubis im Quereinstieg
Tobias van der Aa, 29 Jahre alt, ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Fachinformatiker für Systemintegration. In seinem Leben hat der Vater eines achtjährigen Sohns und einer fünfjährigen Tochter schon viel hinter sich: Pflegeausbildung, Berufserfahrung auch als Koch. Wir werfen einen Blick in sein bewegtes Tagebuch.
Am 1. August dieses Jahres ging es los für mich mit der Ausbildung. Kaltstart im zweiten Lehrjahr zum Fachinformatiker für Systemintegration. Eigentlich wollte ich im ersten Lehrjahr starten, doch die Vorgaben des Arbeitsamts zur Förderung der Beschäftigten-Qualifizierung ließen das nicht zu. Aber ich bin froh, diese Chance bei Laudert erhalten zu haben. Meine Abteilungsleiterin im Content-Team hat mich bei der beruflichen Weiterentwicklung unterstützt.
Die ersten Aufgaben meiner neuen Ausbildung sind spannend und facettenreich. Aktuelles Projekt: Ein Konzept für die Verbesserung des hybriden Arbeitens – also in der Firma und remote – aus unseren Besprechungszimmern heraus erarbeiten. Dafür habe ich mich in das System Microsoft Teams Rooms eingearbeitet, kläre offene Fragen mit Software- und Systemlieferanten und informiere die Führungsebene regelmäßig über den aktuellen Stand. Umsetzung folgt!
berufliches Multitalent
Pfleger, Koch, Content-Manager
In meinem Leben habe ich schon einiges hinter mir – beruflich wie privat. Ich komme aus Wüllen, wenige Kilometer von Vreden entfernt. Während meiner Schulzeit zog ich mit meiner Mutter nach Bayern. Mein Fachabitur habe ich dann aber in Hannover beendet. Ein Pflichtpraktikum während des Fachabiturs brachte mich in die Pflege. Obwohl ich die Ausbildung beendete, merkte ich recht schnell, dass ich mich weiterorientieren möchte.
Und so kam ich zum Kochen. Kochen war schon immer eine meiner Leidenschaften. Meine Großmutter hatte eine eigene Wirtschaft für Kurgäste – das hat mich geprägt. In einem Hotel in Hannover lernte ich den Umgang mit Pfanne und Topf auch aus professioneller Perspektive. Anschließend arbeitete ich bei diversen Unternehmen als Koch. Leider entsprach die Arbeitsatmosphäre bei meinen Arbeitgebern nicht immer meinen Vorstellungen.
Tattoo als Zeuge der Realität
Positiv trotz Schicksalsschlägen
Wegen meiner Frau kam ich 2017 zurück in die Region, nach Vreden, wo ich bis heute wohne. Es tat gut, wieder hier zu sein. Aber die nächsten Jahre sollten nicht einfach für mich werden.
2019 verstarb meine Frau nach Krebsleiden. Es fühlt sich so an, als würde jemand an den Schicksalssträngen ziehen, echt fies. Auch bei meiner Tochter wurde Krebs diagnostiziert, der heute zum Glück als geheilt gilt. In all der Zeit habe ich es geschafft, mir meine Stärke zu bewahren: meine Positivität.
Ein Tattoo auf meinen Rippen besagt: „Life is what happens while you’re making other plans“ (Das Leben ist das, was passiert, während du gerade andere Pläne schmiedest). Schon lange vor diesem schwierigen Einschnitt in mein Leben trug ich dieses Tattoo mit mir. Auch wenn es bis heute Tage gibt, an denen es mir schwerfällt, kann ich guten Gewissens sagen: Es läuft.
Entspannen in der Natur
Angelnde Väter und reitende Töchter
Einige Zeit nach meiner Rückkehr nach Vreden ging ich zu Laudert. Die Veränderung war nötig, um als alleinerziehender Vater die Herausforderungen des Alltags mit der Arbeit zu vereinen. Ich bin dankbar für die Unterstützung all meiner Freunde und meiner Familie in dieser schwierigen Zeit.
Und auch dafür, dass Laudert mir alle Freiheiten für Krankenhausbesuche, Kontrolluntersuchungen und Nachsorge gibt.
Wenn das Stresslevel mal wieder steigt oder ich ein wenig Auszeit brauche, gehe ich angeln. Das entspannt mich. Einfach die Natur genießen, entspannt bei einer Pulle Bier. Das mache ich echt gerne. Mittelpunkt in meinem Leben sind aber natürlich meine Kinder. Das größte Hobby meiner Tochter etwa ist Reiten – wobei sich die Patentante beherzt um sie kümmert. Besonders freut sie sich, wenn der Papa hin und wieder zum Zuschauen da ist.
Ich wohne jetzt im Zentrum Vredens, engagiere mich kommunal-politisch als Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Digitales. Und als spätestens jetzt „echter Vredener“ genieße ich auch die Kirmes sehr. Die ist einfach etwas Besonderes für die Menschen hier. Beruflich bin ich einfach gespannt, wie meine Ausbildung weitergehen wird. Fachinformatiker für Systemintegration im Quereinstieg – ich hab‘ Bock drauf!