Ein Selbstversuch in bonprix’s „fashion connect“ Store
Der Concept-Store „fashion connect“ des Modeanbieters bonprix erhielt in den vergangenen Monaten viel Aufmerksamkeit. Ein digitales Shopping-Erlebnis in der Hamburger Innenstadt? Das wollte ich mir auch einmal anschauen – im Selbstversuch. Man(n) ist überrascht:
Selbstversuch im „fashion connect“ Store von bonprix
Los Geht’s
Ich bin nicht wirklich als Freund des gepflegten Shoppings bekannt. Entsprechend skeptisch bin ich, als ich mich dem bonprix-Store in der Hamburger Mönckebergstraße nähere. Was soll da schon anders sein? Klamotten anprobieren, sich über die falsche Wahl ärgern und dann durch die Gänge hetzen, um die richtige Größe in der gewünschten Farbe zu finden. Und am Ende ist die Umkleidekabine belegt, in der ich die bereits ausgewählten Artikel hängen gelassen habe.
1. Check-In
Am Eingang werde ich mit dem Lächeln der Store-Mitarbeiterinnen empfangen, die mir direkt ein Smartphone in die Hand drücken. „Damit kannst du die Artikel scannen und in deiner Wunschgröße bestellen,“ erklären sie mir. Aktuell bietet der Store zwar nur Damen-Bekleidung, aber ich bin ja des Konzeptes wegen hier, also spielt das keine Rolle. Für einen technikaffinen Mann wie mich ist das jedenfalls ein cooler Start: Mit dem Smartphone in der Hand fange ich an durch den Store zu stolzieren.
2. Lieblingsteile finden und scannen
Ich schlendere durch die Gänge und simuliere einen Einkauf. Hier ein hübsches Herbstkleid, dort eine schwarze Hose, und zwei farbenfrohe Shirts dürfen es auch sein. Anhand des QR-Codes erkennt das Smartphone die Ware sofort und fragt die gewünschte Größe ab. Artikel für Artikel landen in meinem digitalen Korb. Schlussendlich sende ich die lokale Bestellung ab. Noch während ich mich frage, wie lange es wohl bis zum nächsten Schritt dauert, meldet sich die App bei mir: „Begib dich in Umkleide 9.“
3. Ab in die Umkleide
Gespannt laufe ich die Treppe hinunter zu den Umkleiden. Sieben, acht, neun. Da ist sie. Ich öffne die Tür, und verspüre eine gewisse Begeisterung, als mir die Ware dort tatsächlich entgegenblitzt. Aber wenn mir nun eine Größe nicht passen würde? Der stattliche Touch- Screen-Monitor in der Kabine hilft: Zu allen gewählten Artikeln kann ich weitere Größen nachbestellen. Ich drücke auf die schwarze Hose und auf 40. Kaum eine Minute später öffnet sich neben mir eine kleine automatische Tür an der Kabinenwand und ich blicke auf die Hose. Das Gerenne nach der richtigen Größe bleibt für mich aus.
Das Fazit
Vom Shopping-Erlebnis überzeugt!
Ich verlasse die Kabine und ärgere mich ein wenig darüber, dass der Store keine Herrenartikel anbietet. Just in diesem Moment lädt mich eine Mitarbeiterin auf ein frisches Getränk ein und verweist auf die eigens eingerichtete Männerecke. Ich fläze mich auf einen der Sessel und tippe auf einem der Tablets herum. Kicker-App, Spiele – genau die richtige Ablenkung für den Moment. Locker könnte ich hier mit meiner Freundin einkaufen und die Zeit überbrücken, in der sie ihr Shopping-Erlebnis genießt, ohne dass
ich nach alternativen Farben und Größen hecheln müsste. Aber eine innere Stimme schlägt ganz neue Töne in mir an: ‚Ich will das auch. So will ich auch shoppen. Für mich! Warum gibt’s sowas (noch) nicht für Herrenbekleidung?‘