Interview mit Steinel-Geschäftsführer Martin Frechen
Herr Frechen, in drei Sätzen: Wer ist die Steinel-Gruppe?
Martin Frechen: Wir sind die Inventor’s Company – unsere unternehmerische DNA ist das Erfinden von Produkten, die das Leben der Menschen besser machen. Wir verfügen über mehr als 300 Patente und Schutz- rechte und sind in unseren Segmenten weltweit Innovations- und Technologieführer. Wir sind stolz auf unsere dynamische Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien und großem Gestaltungsspielraum für unsere Mitarbeiter.
Und wer ist Martin Frechen in dieser Gruppe?
In der Steinel-Gruppe verantworte ich die Bereiche Vertrieb & Finanzen. Ich liebe die Marktdynamik und versuche aus den Herausforderungen von heute Chancen für morgen zu machen. Der Markenauftritt von Steinel ist mir sehr wichtig, denn darin zeigt sich, wer Steinel ist, welches Potenzial wir haben und wohin wir uns entwickeln wollen.
Im Frühjahr brachte Steinel seine neue „one brand strategy“ auf den Weg. Was bedeutet diese neue Strategie für Steinel? Was sind die Kernpunkte?
Die Marke zeigt nach außen die Seele des Unternehmens und vermittelt die Energie, die in einem Unternehmen steckt. In den vergangenen Jahren hatten wir eine Sub-Marken-Strategie entlang unserer Vertriebskanäle umgesetzt. Das hat zu einem zerfaserten Bild geführt. Zudem war das Logo in die Jahre gekommen und brauchte eine Modernisierung. Mit einer einheitlichen Marke über alle Segmente und Vertriebskanäle hinweg ist unser Auftritt klarer, selbstbewusster und stärker geworden.
Martin Frechen
Martin Frechen, Geschäftsführer Vertrieb & Finanzen, Steinel-Gruppe
„Ein guter Partner wie Laudert ist matchentscheidend“
Welches Feedback erhalten Sie zur neuen Strategie?
In Summe bekommen wir ein sehr positives Feedback. Der neue Auftritt wird als moderner, frischer und zeitgemäßer angesehen. Wir haben uns auch entschieden nur noch von echten Projekten zu berichten, wir nennen es „The Story behind“. Wir zeigen echte Menschen, verzichten auf Models und stellen uns damit authentisch und ungeschminkt dar. Wir bieten ehrliche Lösungen und keine inszenierten Wunschbilder – das kommt bei unseren Kunden wirklich gut an.
Coronabedingt fiel die Strategie-Vorstellung auf der Weltmesse für Licht- und Gebäudetechnik, der light + building in Frankfurt, aus. Trotzdem machten Sie inmitten der Krise die neue Strategie publik. Wie kam es dazu?
Ja, das war schon ein echter Dämpfer. Die Messe sollte der Big Bang für den neuen Auftritt werden. Zuerst haben wir gewartet. Dann aber haben wir uns gefragt, warum sollen wir das Neue und Bessere zurückhalten? Mit dem Motto „Jetzt erst recht“ sind wir rausgegangen und haben sehr schnell auf digitale Medien umgestellt: ein aufwändiges Video für die interne Kommunikation an alle 1.600 Mitarbeiter und STEINEL.TV. Im Herbst kamen wir mit den Dialog Days. Das ist ein komplett digitales Format anstelle der ausgefallenen Messe und war richtig spannend!
Welche Learnings ziehen Sie für Ihr Unternehmen und die Arbeitswelt bislang aus Corona?
Das Leben geht weiter und das Arbeitsleben funktioniert auch auf Distanz. Wir waren vor Corona dem Thema Homeoffice gegenüber nicht offen. Heute ist das Arbeiten im Homeoffice nicht mehr wegzudenken. Wir entdecken eine starke Zunahme an Effizienz durch Online-Meetings, aber vermissen gleichzeitig den persönlichen Kontakt. In Kürze werden wir new work @STEINEL einführen. Es steht unter dem Motto „anytime & anywhere“ – mit neuester Technologie, Flex Desk und einer Team-of-Teams-Philosophie für die Organisation!
Mit der neuen Strategie gab es durch Laudert auch ein Rebranding des neuen Webshops, passend zum Corporate Design. Welche Rolle spielt ein Online-Shop in Ihrem Segment?
Der Online-Shop ist für unsere zukünftige Ausrichtung sehr wichtig. Hier können wir viele Dinge ausprobieren und unseren Kunden ganz nahegekommen. Wir haben in den letzten beiden Jahren sehr viel Geld investiert und eine sehr erfreuliche Entwicklung durchlaufen. Der eigene Online-Shop und die Website sind für uns die Kathedrale der Marke – hier muss alles stimmen, hier kann die Marke Steinel in allen Facetten erlebt werden.
Saubere Daten und hochwertige Prozess- und Workflowstrukturen werden in der Industrie immer relevanter. Sie setzen dafür seit 2018 auf ein Contentserv-PIM mit Laudert als Implementierungspartner. Welche Bedeutung hat PIM für Sie?
Es stimmt, über das PIM sind wir an Laudert gekommen. Das PIM hat eine so grundlegende Bedeutung im Zeitalter der Digitalisierung, dass man die Wichtigkeit eines guten PIMs und eine möglichst 100%ige Datenqualität gar nicht genug betonen kann. Wer das in den Griff bekommt, hat einen wirklichen Wettbewerbsvorteil. Wer das Thema ignoriert, wird ernsthafte Probleme kriegen. Ein guter Partner wie Laudert ist matchentscheidend.