Mehr Umsatz durch effizientes Datenmanagement
Produktdaten sind ein nüchternes, fast langweiliges Thema? Fashion-Expertin Sandra Herdering von S.HE Business hat dazu eine andere Meinung: Schließlich will der Kunde informiert und inspiriert werden. Digitale Vermarktung – das ist mehr als „nur“ Daten.
Wertvolle Produktdaten sind positiv und informativ. Sie sind ansprechend, knapp und aussagekräftig, stellen Funktionen dar und wecken Begehrlichkeiten. Zudem werden sie von Assets, als Foto oder Video, begleitet: Der Anspruch an die Datenbereitstellung wächst. Für eine durchschnittliche Fashion-Kollektion aus 180 Modellen fallen mit Farb- und Sprachvarianten dann schon schnell mal tausende Artikeldaten an, die es zu erstellen und zu pflegen gilt. Aber wie soll das alles funktionieren?
Der hohe Handlungsdruck bringt viele Unternehmen an ihre Grenzen. Fehlende IT-Infrastruktur, Engpässe in den Mitarbeiter-Ressourcen, fehlendes System- und Vernetzungswissen und keine Expertise in der Ausbreitung der Absatzkanäle (etwa über das Marktplatzgeschäft) hemmen den Erfolg. Abhilfe schafft ein prozessgesteuertes, standardisiertes Datenmanagement, das bereits in der Produktentwicklung anfängt.
Status Quo betrachten, Voraussetzungen schaffen
Produktdaten: Start bei der Ist-Situation
Zunächst wird der Status Quo betrachtet: Welcher Digitalisierungsgrad besteht? Auf welches Budget, welche Ressourcen und welches Know-how kann zurückgegriffen werden? Mit welchem „First Step“ macht die Digitalisierung und Vernetzung weiterer Absatzkanäle Sinn?
Durch die Evaluierung der IT-Infrastruktur werden Systemlösungen identifiziert und ineinandergreifende Prozesse definiert, die von Produktentwicklung bis After Sales reichen. Team- und Wissensaufbau wird forciert und der Markt nach Serviceleistungen (Texter, Übersetzer, Fotografen etc.) sondiert. Change Prozesse, die aktiv begleitet werden müssen.
Das Prozessmanagement erfolgreicher Produktdaten
Vom Warenwirtschaftssystem ins PIM
Fast jedes produzierende Unternehmen verfügt über ein Warenwirtschafts-System. In der Produktentwicklung lenken Product-Lifecycle-Management-Systeme (PLM) die Entwicklungsprozesse. Und in PIM- (und MAM-)Systemen werden die Daten für Vertrieb und Marketing aufbereitet und mit den Assets verknüpft. Sind alle Systeme aufeinander abgestimmt, werden die Daten bereits zum Zeitpunkt der Entstehung qualitativ für Absatzkanäle erfasst – ein erstrebenswerter Idealfall.
Im Prozess stimmt das Produktmanagement den definierten Kollektionsrahmenplan frühzeitig mit Vertrieb und Marketing ab – und legt Verkaufskanäle (Retail, Wholesale, E-Commerce, Marketplaces etc.) fest. So werden markenwirksame Kampagnen und Events rechtzeitig ermöglicht, die auf weitere Vertriebskanäle abgestimmt werden können. Sichtbarkeit erzeugen: Check!
Das Artikelsortiment besteht in der Regel aus 80% Basic-Ware (nur etwa 20% entfällt auf modische Trends), die wiederum für mehr als 80% des Umsatzes verantwortlich ist. Nutzbare, qualitative Daten liegen im PLM-System für den Großteil der Artikel also bereits vor und verhelfen zu einer schnellen Datenverfügbarkeit. Nur Detailänderungen am Produkt sowie neue Foto- und Video-Files sind zu erfassen.
Um das gesamte Management der Daten zu standardisieren werden zahlreiche Workflows geschaffen. Neue Artikel, die in das PLM aufgenommen werden, übermitteln anhand fester Datenstrukturen die Informationen direkt an das PIM-System – wo sie auf relevante Artikelinformationen treffen, die aus dem Warenwirtschaftssystem kommen. Der Texter-Workflow übermittelt existierende Bullet Points und Briefing-Informationen.
Fertige Texte werden in Echtzeit an Übersetzungsagenturen übermittelt, die anhand eindeutiger Briefings Übersetzungen im Stil der Marke anfertigen und die automatische Einpflege selbiger im PIM initiieren.
Wichtig ist auch die Prüfung der Bilddaten. Einige PIM-Systeme verfügen über die Möglichkeit der Datenvalidierung und Qualitätsprüfung, sogar entsprechend der Vertriebskanäle – schließlich erfordern unter- schiedliche Marktplätze unterschiedliche Daten. Eine Komplexität, die über ein PIM sehr einfach gelöst werden kann. In einigen Fällen ist die Datenprüfung sogar schon im PLM- System durchführbar, woran sich die Erstellung von Fotomaterial anhand des Prototyps anschließt. Dies ermöglicht eine immense Durchlaufzeitenverkürzung, weil B2B-Vororder-Prozesse nicht von Vertretermustern abhängig sind. So oder so wird der Fotoprozess über das PIM-System mitbegleitet.
Vom System in die weite Welt
Mit PIM Daten strukturiert aufbereiten
Ein PIM-System bietet in diesem Prozessgeflecht also die Möglichkeit, alle relevanten Artikeldaten strukturiert nach Vertriebskanälen aufzubereiten. Sogar die Vollständigkeitsprüfung lässt sich automatisieren.
Nachzupflegende Dateien sind über ein Dashboard ablesbar. Zahlreiche PIM-Systeme verfügen bereits über Schnittstellen zu bekannten B2C- und B2B-Lösungen wie etwa TB.One von Tradebyte – das wiederum Schnittstellen zu allen gängigen Marktplätzen liefert. Vollautomatisierte Datenaufbereitung für Marktplätze wie Otto, Zalando und Amazon? Ja! Gleichwohl gilt das natürlich auch für den eigenen Online-Store.
Struktur schafft Qualität
Zahlreiche Vertriebskanäle zielgerichtet ausspielen
Mit einem strukturierten Prozess und entsprechender Systemunterstützung lassen sich Produktdaten wie auch sämtliche Assets in zahlreiche Vertriebskanäle zielgerichtet und qualitativ ausspielen. Der Schlüssel dafür – und damit für mehr Umsatz und erhöhte Produktpräsenz – liegt im Management attraktiver und informativer Daten.